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Lichtblicke
byJNiemann2013
Gebaude

Die Welt war nicht mehr Welt. Sie war nicht hier, nicht draußen. Sie war woanders, irgendwo, weit weg, vergessen. Ein großer kalter Raum war jetzt meine Welt, ein Faszinosum, das mich komplett vereinahmte. Ein Raum mit riesigen Fenstern und doch ohne Licht. Ein halbdunkles Etwas, das den kleinsten Lichtstrahl in sich hineinsog und ihn doch nicht aufs Ganze verteilen konnte. Das Licht blieb für sich und die voluminöse schwere Dunkelheit auch. Aber es war genau dieses bisschen Licht mit seiner unbekümmerten Leichtigkeit und seiner schwerelos tänzelnden Hülle, das zum Eintreten verführte und diesem dunklen großen Raum seinen unentrinnbaren Charme verlieh. Es war immer ein Raum von ungeheurem Volumen, gefüllt mit ohrenbetäubender Stille und einem unglaublichen Verlangen nach Geräusch, das, wenn es denn auftrat, nicht den Moment erfüllte sondern die Dauer, weitergereicht von Wand zu Wand, als wolle der Raum es einsperren für die Ewigkeit um endlich dieser Stille trotzen zu können. So habe ich als Kind die hohen Räume alter Stadtresidenzen und Kirchen erlebt, mit diesem Gefühl erlebe ich sie heute noch.

Motivation

Ein Gang durch Osnabrück, den Blick eher auf alte sakrale und profane Architektur gerichtet. Hier und da reingegangen, kalte und hallende Hallen gehabt, teilweise eher dunkel, in die aber irgenwie immer auch ein Sonnenstrahl fiel, wo immer der auch herkam. Erinnerungen an meine Kindheit kamen hoch und an die Wahrnehmungen, die ich als Kind in solchen Gebäuden hatte.