Jünismus

Die Fläche verdankt ihr Wahrgenommen werden des farblichen oder tonalen Inhalts, der sie ausfüllt und dadurch als geometrisches Individuum aus ihrer Umgebung herauslöst. So wie das Wort die Stille braucht um gehört zu werden, braucht die Fläche den farblichen Antagonismus. Sie bezieht ihre sichtbare Existenz aus eben diesem Gegensatz und erschafft sich damit selbst. Erst die quantitative Steigerung führt möglicherweise zu einer Art Flächenmenge, zu jener lokalen Verdichtung, aus der heraus wiederum eine Fläche mit völlig neuem Sinngehalt erwächst. Die Fantasie nimmt das Gefühl an die Hand. Als Verbündete erkunden sie gemeinsam diese Flächen und machen sich auf den Weg in eine neue Wirklichkeit. Sehen und Fühlen geben der Fläche eine weitere, eine dritte Dimension, die nicht Raum heißt, sondern Erleben. Wir begeben uns auf ein emotionales Abenteuer mit offenem Ausgang.

Gedanken

Es geht mir hier keineswegs ausschließlich um die Abbildung der umgebenden Welt im Sinn empirischer Genauigkeit, sondern um die Vermittlung zwischen dem Sichtbaren, also der Fläche, und dem Unsichtbaren, das als geistige Realtät oder eben als Gefühl erfahren wird. Am Ende kulminiert alles in einem zeitlosen Moment aus Fantasie. Vielleicht steht da dann plötzlich ein Indianer, vielleicht auch das Haus des Indianers, vielleicht steht da ein Mönch, vielleicht aber auch etwas ganz anderes.

Gedanken

Es ist eine grundsätzliche innere Stille und ein ausgeprägter Wahrnehmungswille erforderlich. Nur so erreichen die Inhalte von Bildern mit abstraktem Charakter ihr Ziel im Inneren des Betrachters, saugen ihn in eine andere Wirklichkeit und füllen einen Lebensmoment, dessen Ausdehnung er selbst bestimmt.

Zeitlos

Mit jedem Bild habe ich einen winzig kleinen Ausschnitt der Zeit und damit die Zeit selbst in ihrer atomaren Form fixiert. Es ist mein Sieg über die Zeit. Ich habe der Zeit die Macht über die Vergänglichkeit entrissen und besitze jetzt ein Stück Zeit als Bild von der Welt, Bild eines unendlich kleinen Moments, der so nie wieder sein wird. Ich nehme Zeit mit nach Hause, ich halte ein Stück Zeit in den Händen, ich besitze Zeit oder zumindest einen Bruchteil davon. Ende der Unbesiegbarkeit. Wer hütet die Ewigkeit (oder das Bild).

the elegant way to add zooming functionality for images
Thanks to Jānis Skarnelis for his great ideas